Die Kirchenverwaltung von Mariä Himmelfahrt beschäftigt sich schon seit mehreren Jahren mit der Thematik Energiesparen. In diesem Winter ist dieses Thema aktueller denn je und der Kirchenpfleger berichtet über die Maßnahmen die bisher getroffen wurden und noch getroffen werden sollen, um möglichst gut durch den Winter zu kommen.
Die Kirchenverwaltung hat sich bereits vor dem Russland-Ukraine-Krieg mit dem Thema Energiesparen beschäftigt. Schon während der COVID-19-Pandemie, als für Ende März 2020 der erste Lockdown angekündigt wurde, beschäftigte dieses Thema den Verwaltungsleiter und die Kirchenpfleger. Aus dem Haushaltszuschuss, wie das Wort schon sagt „Zuschuss“, ist der ganzjährige Betrieb der Kirche, Pfarrhäuser und Pfarrheime nicht zu finanzieren. Wir sind auf die Kollekten, Spenden und diesen Zuschuss angewiesen.
In meinem ersten „Kirchenpfleger-Jahr“ 2019 wurde die Nebenkostenabrechnungen der letzten fünf Jahre unter die Lupe genommen. Diese Übersicht ist jetzt hilfreich bei der Beurteilung und Umsetzung des Energiesparens. Der Erste Schritt war eine Wartung und Reparatur der Toilettenspülungen in unseren drei Gebäuden. So konnte der jährliche Wasserverbrauch um zwei Drittel gesenkt werden. Im Frühjahr 2020 wurde die Heizung in der Kirche während des ersten Lockdowns komplett abgestellt. Die Thermostate der Heizkörper in der Sakristei und Minisakristei sowie der Toiletten komplett abgedreht. Bei den Rundgängen durch die ungenutzten Räume im Pfarrheim und Pfarrhaus stießen wir immer wieder auf Heizkörper, die trotz abgedrehten Thermostaten heizten. Unser Mesner, Ulrich Einzinger, war immer wieder damit beschäftigt, die festsitzenden Ventilstifte der Heizkörper gängig zu machen und defekte Thermostate auszutauschen. Nachdem unser Pfarrbüro nur an zwei Vormittagen besetzt ist, wurden die Thermostate durch programmierbare ersetzt. Die Investitionen der Ventile konnten durch die Einsparung kompensiert werden.
Die Raumtemperatur in der Kirche wurde 2021 bereits um 2 Grad Celsius abgesenkt, erst mit der nächsten Gasabrechnung können wir den Effekt sehen. Die Heizung in der Kirche ist der größte „Energiefresser“. Die Gasrechnung in den letzten Jahren belief sich auf über 6.000 EUR. Die Heizung in der Kirche ist vom Frühjahr bis zum Herbst komplett ausgeschaltet. Diese wird nur für die jährliche Wartung in Betrieb genommen. Deswegen hat die Kirchenverwaltung 2022 beschlossen, die Wartung nur noch im zweijährigen Rhythmus durchzuführen.
Ende September 2022 überlegten wir, das waren: unser Organist (Rainer Dietz), unser Mesner (Ulrich Einzinger), Kirchenpfleger (Erwin Kopf) und Verwaltungsleiter (Michael Höltershinken), wie weit die Temperatur in der Kirche noch abgesenkt werden kann, ohne dass es an unserer neuen Orgel zu Schäden und klanglichen Verstimmungen kommen kann. Eine Empfehlung vom Bund der Orgelbauer ist eine Grundtemperatur von 8 °C in Kirchen. Eine Vorgabe des Heizungsherstellers ist 10 °C. In unserer darauffolgenden Entscheidung flossen die Erfahrungen aus den letzten Jahren und das Kälteempfinden der Gemeindemitglieder ein. Somit haben wir uns auf folgende Temperatur festgelegt: in der Übergangszeit 14 °C, im Winter 12 °C und bei extrem kalten Tagen 10 °C. Zum Mittwochabend-Gottesdienst werden wir die Kirche nicht mehr aufheizen.
Der zweite Energiefresser in der Pfarrei ist die Heizung im Pfarrheim. Ein Grund für den Pfarrzentrum Neubau war neben anderen die marode Heizung, es gibt keine Ersatzteile mehr! Auch hier wurde während des Lockdowns und in der Zeit, in der die Räume nicht belegt werden durften, die Heizung abgedreht. Heizöl wurde rechtzeitig im Sommer zu einem erträglichen Preis eingekauft. Unsere Überlegungen gehen jetzt auch in die Richtung: Muss ein großer Pfarrsaal für 10 Personen aufgeheizt werden, oder ist es wirtschaftlicher, diesem Personenkreis einen kleineren Gruppenraum, der schneller und wirtschaftlicher zu heizen ist, anzubieten. Es gibt (aktuell) keine COVID-19 Vorgabe mehr, die uns vorschreibt, wie groß ein Raum in Abhängigkeit von der Teilnehmerzahl sein muss.
Ständig wird geprüft, wo die Kirchenstiftung einsparen kann. Die größte Herausforderung ist jetzt die Beleuchtung im Kirchenschiff. In jeder der sechs Lampen befinden sich wiederum sechs 300W Halogenlampen. Diese verbrauchen während eines Abendgottesdienstes, bei voller Helligkeit ca. 9 kWh. Für den gesamten Gottesdienst an Winterabenden werden es ca. 11 kWh. Dementsprechend hoch ist auch die Stromrechnung am Jahresende. Nachdem unsere Kirche unter Denkmalschutz steht, ist eine Umrüstung der Beleuchtung erst mit dem Denkmalschutz und dem Baureferat der Erzdiözese abzustimmen. Ein erstes Angebot liegt bereits vor, nur der Preis bereitet uns Kopfschmerzen.
Seit vielen Jahren schon werden defekte Glühbirnen durch LED Leuchtmittel ersetzt. So wurde die Beleuchtung in der Marienkirche, die tagsüber immer eingeschaltet ist, die Leuchtmittel bereits bei der Renovierung 2019 auf LED umgerüstet. Dass wir auch „optisch“ Energie sparen, sieht man an unserem Schaukasten. Obwohl dieser mit LED Leuchtmittel ausgestattet ist, wurde die Beleuchtung in der Nacht abgeschaltet.
Die Kirchenverwaltung bleibt beim Energiesparen dran, ständig wird geprüft, wo und wie wir einsparen können, um den größtmöglichen Effekt zu erzielen. Wieviel Geld ist es uns wert, zu investieren und wie können wir es ggf. gegenüber der Stiftungsaufsicht der Erzdiözese rechtfertigen.