Beim Festgottesdienst an Epiphanie begrüßte Pfarrer Gnan zahlreiche Sternsinger, die in den vergangenen Tagen den Segen Gottes in viele Häuser unserer Pfarrei gebracht hatten.

An diesem „zweiten großen Weihnachtstag“, wie ihn Pfarrer Gnan nannte, kam, wie bei so vielen gottesdienstlichen Feiern in unserer Pfarrkirche, reichlich Weihrauch zum Einsatz, der den gesamten Altarraum und auch das Kirchenschiff in dichten Nebel hüllte. In der Antike wurde der Ursprung von Weihrauch geheim gehalten. Heute aber kann jeder bei Wikipedia lesen, dass er als Harz des Weihrauchbaums durch Anschneiden der Rinde gewonnen wird. Die Ernte dauert Monate und mit jedem Erntevorgang nimmt die Qualität zu. 150 Euro für ein Kilogramm sind durchaus möglich.
Bereits die Weisen aus dem Morgenland hatten neben Gold und Myrrhe auch Weihrauch als Gabe bei sich. Denn schon immer galt er als wohlriechend und wertvoll. Er war Mittel der Verehrung für das Besondere. Er ist der Duft des Heiligen.
Das Entzünden des Weihrauches berührt die Sinne und steht in Verbindung mit Gebet. Hoffnungen, Sorgen und Dank der Menschen bekommen Raum. „Mein Beten steige vor dir auf, wie Weihrauch, Herr, vor deinem Angesicht.“ (nach Psalm 141)
Der Stern und dein Herz
Der Stern hat sich nicht geirrt,
als er den Fernsten rief,
aufzubrechen zum nahen Gott.
Der Stern hat sich nicht geirrt,
als er den Wüstenweg wies,
den untersten, härtesten Weg.
Der Stern hat sich nicht geirrt,
als er stehen blieb
über dem Haus der kleinen Leute:
dort ist die große Zukunft geboren.
Dein Herz hat sich nicht geirrt,
als es sich aufmachte,
den Unbekannten zu suchen.
Dein Herz hat sich nicht geirrt,
als es nicht aufgab
in der sichtlosen Ungeduld.
Dein Herz hat sich nicht geirrt,
als es sich beugte vor dem Kind.
Klaus Hemmerle (1929-1994),
Bischof von Aachen