Wie geht es mit der Sanierung unserer Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt voran?
Aufwendige Betonsanierung am Dach und am Kirchturm
Für die Betonsanierung hatte der Architekt, laut Bauwerksuntersuchung, ca. 40.000 € geschätzt. Zu dieser Zeit konnten allerdings nur die sichtbaren Schäden an der Turmkonstruktion und im Bereich der Betondecken bewertet werden. Erst nach dem Einrüsten des Kirchturms wurde das wahre Ausmaß sichtbar. Das waren zum Beispiel die Risse und Betonabplatzungen am Turmdach.
Das Dach besteht aus zwei Betonplatten. Hier wurden Kernbohrungen im Bereich der Glockenstube durchgeführt. Bei der anschließenden Untersuchung der Bohrkerne wurde ein erheblicher Chloridgehalt festgestellt. Überschreitet der Chloridgehalt im Beton in unmittelbarer Nähe der Bewehrung den kritischen Wert, kommt es zur Lochfraßkorrosion. Vermutlich wurde die Glockenstube in der kalten Jahreszeit betoniert. Damit der Beton schneller abbindet, wurde Salz eingebracht. So musste mittels Stemmen der mit Chlorid kontaminierte Beton abgetragen und mittels Spritzbeton neu aufgetragen werden. Nur so kann der Kirchturm vor einer erneuten Chloridkontamination dauerhaft geschützt werden. Die gesamte Betonsanierung kostete zum Ende der Maßnahme ca. 150.000 €.
Das Turmkreuz
„Das schmale lateinische Kreuz erhebt sich über einer Kugel, und auch die Balkenenden münden in kleineren Kugeln, die hier allerdings zugleich die Köpfe von Engeln mit Flügeln bilden. Sie scheinen aus den Balken heraus zu den Seiten und nach oben zu fliegen und heben somit das Kreuz, aus dessen Mitte vier Strahlen entwachsen, in himmlische Sphären. Gefertigt wurde das Kreuz vom Dachauer Schmiedemeister Bernhard Rollbühler.“
Das Kreuz ist von der Spitze bis zur Kugel 4,80 Meter lang und 3,20 Meter breit. Firma Dürr aus Rothenburg ob der Tauber saniert das Turmkreuz und belegt es wieder mit Blattgold. Die zweiteilige Kugel wurde aus Kupfer gefertigt und wird ebenfalls saniert. Die Standrohraufnahme in der Kugel war stark korrodiert und musste von der Schlosserei Nüssel aus München saniert werden. Das 6 Meter hohe Aufnahmerohr im Turm ist ebenfalls korrodiert und muss zudem noch neu verankert werden.
Auszug aus dem Zeitungsbericht, Dachauer Volksbote, zum Richtfest am 23. April 1956
Die Turmuhr
Die Uhr wurde von der Firma Neher aus München im Jahr 1960 gefertigt. Das Ziffernblatt hat einen Durchmesser von 5,50 Metern. Es ist damit eines der größten in Bayern. Das Ziffernblatt des Domes „Zu Unserer Lieben Frau“ in München misst „nur“ fünf Meter. Dementsprechend groß müssen auch die Zeiger sein. Der kleine Zeiger ist 2,50 Meter lang, der große erreicht eine Länge von 4 Metern. Die Zeiger sind aus Leichtmetall gefertigt. Die Sanierung der Kirchturmuhr wird durch die Firma Dürr aus Rothenburg ob der Tauber durchgeführt. Der Denkmalschutz hat hier vorgeschrieben, dass der Zifferkreis und die römischen Zahlen auf dem Zifferblatt wieder ihre ursprüngliche Farbe, nämlich Eisenglimmer, erhalten sollen.
Die Hauptportaltür
Im schweren Metallportal sind außen reliefartig christliche Symbole zu erkennen: das Auge in einem Dreieck als Sinnbild für die Trinität, das Kreuz, außerdem der Erdkreis und drei parallele Wellenlinien. Die Kunstschmiede und Schlosserei Nüssel aus München sanierte die Hauptportaltür. Die Arbeiten wurden vor Ort durchgeführt. Das Aus- und wieder Einhängen der schweren Portaltür wurde im Rahmen der Demontage und Montage des Kirchturmkreuzes, als der Autokran zur Verfügung stand, erledigt. Es mussten neue Lagerbuchsen angebracht und die Türkegel neu fixiert werden. Außerdem wurde die rechte Türwange, die seit längerem einen Riss aufweist, mit zwei Klebeankern neu fixiert.
Neueindecken des Kirchendaches
Unsere Kirche wurde, wie im vorigen Pfarrbrief schon einmal erwähnt, mit einer sehr „mageren“ Dachlattung eingedeckt. Das Dach wurde mit einfachen Dachplatten, wie man sie von Eigenheimdächern kennt, versehen. Man hatte damals auch auf eine Dachschalung, die auf den Dachsparren angebracht wird, verzichtet. Der Grund hierfür war die Reduzierung der Dachlast.
Im August haben die Dachdecker mit ihren Arbeiten begonnen. Diese Arbeiten sind zeitintensiv und können nur bei trockenem Wetter durchgeführt werden. Aufgrund der fehlenden Dachschalung wird jedes Mal nur so viel Dachfläche abgedeckt, die Lattung erneuert und wieder mit neuen, dieses Mal mit echten Kirchenbibern (zwei Nasen und mit Schrauben fixierbar) eingedeckt, wie an einem Arbeitstag durchgeführt werden kann. Diese neuen Kirchenbiber (Biberschwanzziegel) gleichen den alten in der Farbe und Form und sind etwas leichter.
Die Dachdecker haben während ihrer Arbeit am Kirchendach angefaulte Gratsparren entdeckt. Diese mussten fachmännisch von der Zimmerei Frank erneuert werden. Der Austausch eines Gratsparrens dauerte zwei Arbeitstage. Aus diesem Grund wurde dann nach und nach nur der unterste Dachstuhlbereich abgedeckt und dann wieder mit neuen Kirchendachbibern eingedeckt.
Nach dem derzeitigen Stand, muss die Pfarrgemeinde Mariä Himmelfahrt ca. 15 % der Kosten für die Sanierung des Kirchendaches und des Kirchturms selbst tragen, was mindestens etwa 145.000 € bedeutet. Somit ist die Kirchenstiftung Mariä Himmelfahrt dringend auf weitere Spenden angewiesen:
Unser aktueller Spendenstand zum 31.10.2024: leider erst 74.406,57 €
Bitte helfen Sie uns und überweisen Sie Ihren Beitrag an:
Katholische Kirchenstiftung Mariae Himmelfahrt, Dachau
Verwendungszweck: Renovierung und Baumaßnahmen
IBAN = DE42 7005 1540 0110 6007 07
BIC = BYLADEM1DAH (Sparkasse Dachau)
Herzliches „Vergelt’s Gott“ für Ihre Unterstützung