Am sonnigen Nationalfeiertag machte sich nach vierjähriger "Zwangspause" eine Gruppe pilgernder Gläubiger aus dem gesamten Pfarrverband Dachau-St.Jakob mal wieder auf den Weg.
Ihr erstes Ziel war der malerisch gelegene Ort Maria Brünnlein bei Wemding, die bedeutendste Wallfahrtsstätte in der Diözese Eichstätt. Der Wallfahrtsdirektor bot vor Ort eine kleine Einführung in dieses stattliche sakrale Bauwerk im Rokoko-Stil.
Zeichen und Wunder
Am Anfang stand eine aus Rom mitgebrachte Marienstatue. Zuerst wurde sie in privaten Räumen verehrt. Ein Kaplan hatte 1692 bei seinem Heimweg ein unheimliches Erlebnis: Beim "Schillerbrünnlein" stieß er auf etwas Undurchdringliches, wie eine unsichtbare Mauer im Freien, die ihm am Weiterkommen hinderte. In seiner Not versprach er an diesem Ort eine Kapelle zu errichten. Dort fand die Gottesmutter ihre neue Heimat. 1735 wurde dann beobachtet, dass sich die Statue von selbst bewege, vor allem die Augen. Nach mehreren "Augenwendungen" wurde der Pilgerstrom so groß, dass die jetzige Kirche um 1752 errichtet wurde. 1998 ist sie dann von Papst Johannes Paul II. zur "Päpstlichen Basilika" erhoben worden.
Mittelalterliches Flair
Nach einem würdevollen Gottesdienst, den u.a. Stadtpfarrer Dr.Benjamin Gnan zelebrierte ging es zum gegenüberliegenden Wirtshaus " Zur Wallfahrt". Alsbald führte die Weiterfahrt zum in unmittelbarer Nachbarschaft befindlichen Nördlingen. Diese ehemals freie Reichsstadt entstand im "Nördlinger Ries", der seine Herkunft einem Asteroideneinschlag vor 15 Millionen Jahre verdankt. Ein kreisförmiger Krater führte dort zur frühen Ansiedlungen wegen fruchtbaren Böden. Zwei Stadtführer nahmen die Gäste mit auf eine kurzweilige geschichtliche Reise durch verschiedene Stadtviertel bis zum Rathaus und dem Marktplatz. Vor der imposanten Kulisse der protestantischen Kirche St. Georg und seines 90m hohen Turms "Daniel" lösten sich die Führungen auf und nur war Zeit fürs individuelle Einkehren in diverse Cafes beispielsweise.
Andächtiger Abschluß
In der katholischen Salvatorkirche bildete dann eine Andacht, gestaltet von Wortgottesdienstleiterinnen Monika Gasteiger und Andrea Nauderer unterstützt von ihrer Tochter einen würdigen Abschluß und man konnte den Tag nochmals spirituell Revue passier lassen. Eine Mehrheit lies es sich danach nicht nehmen auf der berühmten Stadtmauer einen Spaziergang zurück zum Bus zu unternehmen.